Liebe Roetgenerinnen und Roetgener,
am heutigen Donnerstag möchte ich Sie über zwei Themen informieren:
- Fehlverhalten von einzelnen jungen Bürgerinnen und Bürgern
- Unterstützungsangebote für Arbeitgeber und Arbeitnehmer
Nachdem die Gemeinde gestern per Allgemeinverfügung die Spielplätze und den Schulhof der GGS Roetgen gesperrt hat, war leider festzustellen, dass sich eine größere Zahl junger Bürgerinnen und Bürger Zugang zum Schulhof verschafft haben, um Joints zu rauchen und Wodka zu trinken. Die fast leeren Haschisch-Tütchen und die Scherben der zu allem Überfluss auf den Boden geworfenen Wodkaflaschen hat unser Schulhausmeister heute Morgen entfernt – nicht zum ersten Mal, aber aktuell besonders unerträglich.
Sie wissen, dass mir die Roetgener Jugend besonders am Herzen liegt. Ich habe grundsätzlich auch großes Verständnis dafür, dass Menschen zwischen 14 und 18 Grenzen austesten, Sachen ausprobieren und manchmal auch über die Stränge schlagen. Und ich wehre mich auch immer gegen pauschale Beschwerden darüber, dass sich irgendwo Jugendliche aufhalten und als störend empfunden werden.
Diese Zusammentreffen, wenn auch noch der Joint und die Wodkaflasche kreisen, beschleunigen aber die Verbreitung von COVID-19, während alle Anderen an der Verlangsamung und Eindämmung arbeiten und dafür teilweise große Opfer erbringen müssen, die bis zu Kurzarbeit und Arbeitsplatzverlust reichen. Durch das unsolidarische Fehlverhalten dieser jungen Menschen wird die Infektion von einer Familie in die andere getragen und die ganze Lage verschärft. Wahrscheinlich werden die Großeltern genau dieser Jugendlichen die ersten Leidtragenden sein.
Unter normalen Umständen würde ich jetzt die Streetworker vom Jugendamt bitten, tätig zu werden. Und natürlich müssen wir in der Gemeinde weiter daran arbeiten, dass es akzeptierte Aufenthaltsorte für Jugendliche gibt. Aktuell ist es aber an der Zeit, dass die Erziehungsberechtigten dieser Jugendlichen, eine klare Ansage machen, dass Infektionsketten unterbrochen werden müssen und dass es aktuell besser ist, zuhause zu bleiben.
Insbesondere muss die Allgemeinverfügung zwingend eingehalten werden.
Verstöße gegen die Allgemeinverfügung sind kein Kavaliersdelikt, sondern stellen eine Straftat dar, die mit Freiheitsentzug bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe geahndet wird. Es wird meine unangenehme Pflicht sein, Verstöße zur Anzeige zu bringen.
Unser Ordnungsamt habe ich heute gebeten, ab sofort einen Sicherheitsdienst einzusetzen, um evtl. Verstöße festzustellen.
Niemand beherrscht digitale Kommunikation besser als Ihr, liebe jungen Mitbürgerinnen und Mitbürger. Bitte nutzt das für Eure sozialen Kontakte in den nächsten Wochen!
Die Schließung von Einzelhandelsgeschäften und der Auftragsrückgang für Unternehmen und Dienstleister wird zwangsläufig wirtschaftliche Folgen haben. Das Land NRW hat heute eine Website online gestellt, auf der über Handlungsmöglichkeiten und Ansprechpartner für Arbeitgeber informiert wird:
https://www.wirtschaft.nrw/coronavirus-informationen-ansprechpartner
Diese Angebote sind auch für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wichtig, weil sie helfen, Arbeitsplätze zu erhalten.
Zugleich möchte ich auch auf die Veröffentlichung des DGB im Hinblick auf die aktuell besonders relevanten Arbeitnehmerrechte hinweisen:
https://www.dgb.de/themen/++co++fdb5ec24-5946-11ea-8e68-52540088cada
Durch die aktuelle Krise kann es auch zu finanziellen Notlagen bei Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde Roetgen kommen, z. B. wenn das Kurzarbeitergeld nicht für den Lebensunterhalt reicht und zusätzlich Leistungen nach dem SGB II in Anspruch genommen werden müssen.
In solchen Fällen ist das Jobcenter zu kontaktieren. Hier gibt es alle notwendigen Informationen und Kontaktdaten:
https://www.jobcenter-staedteregion-aachen.de
Es kann aber auch andere Notlagen geben. Bitte melden Sie sich bei mir, wenn Sie nicht wissen, wo und wie Sie Hilfe finden: Tel. 02471 18-60, E-Mail: jorma.klauss (at) roetgen.de.
Bitte verhalten Sie sich solidarisch, bitte bleiben Sie achtsam und bitte bleiben Sie gesund!
Herzliche Grüße
Ihr Jorma Klauss